GLEICHHOCH4 GLEICHSTELLUNG VON MITARBEITERINNEN UND MITARBEITERN IN TECHNIK UND VERWALTUNG AN HOCHSCHULEN

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Das „unsichtbare Personal“ im Spannungsfeld von Digitalisierung und Gleichstellung - Chancen und Grenzen: Das Projekt GleichHOCH4

Das Projekt GleichHOCH4 warein Projektverbund von HeurekaNet – Freies Institut für Bildung, Forschung und Innovation e.V. und dem DGB-Bildungswerk NRW e.V., um die Effekte der Digitalisierung positiv mitzugestalten und zugleich die Gleichstellung von Beschäftigten in Technik und Verwaltung im Wandel der Arbeitswelt zu verbessern.

Die Mitarbeiter*innen in Technik und Verwaltung (MTV, TVP …) an deutschen Hochschulen stehen im Verhältnis zum wissenschaftlichen Personal in vielerlei Hinsicht eher im “Schatten”, so auch in Fragen der Digitalisierung und der Gleichstellung. Die Digitalisierung der Hochschulen mit ihren Veränderungen und neuen Anforderungen kann für MitarbeiterInnen in Technik und Verwaltung neue Chancen auch der Gleichstellung (Flexibilisierung der Arbeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf u.a.m.) eröffnen. Zugleich zeichnen sich aber auch Problembereiche ab (Entgrenzung der Arbeit, Arbeitsintensivierung, Freisetzung von Arbeitskräften insb. von gering Qualifizierten u.a.m.).

Gleichstellung hat an Hochschulen Bedeutung gewonnen. Fundierte Gleichstellungskonzepte und eine systematische Gleichstellungsarbeit tragen zur Profilbildung im Wettbewerb bei. Mit dem Fokus auf die Mitarbeiter*innen in Technik und Verwaltung (MTV), die unterschiedliche Supportfunktionen innerhalb der Hochschule wahrnehmen (Administration, Technik, Projektmanagement, Qualitätsssicherung etc.), sind allerdings - trotz aller Fortschritte - Probleme der Umsetzung von Frauenförderplänen festzustellen.

Insgesamt arbeiteten 2016 rund 223.000 Mitarbeiter*innen bundesweit in den Supportbereichen der Hochschulen, 57.000 in NRW, davon sind zwei Drittel Frauen. Der Anteil an Teilzeitstellen beträgt 35%, welche zu fast 90% von Frauen besetzt sind. So kann von einer „vertikalen Geschlechtersegregation" an den Hochschulen gesprochen werden: Mit steigender Qualifizierungsstufe zeigt sich eine zunehmende Geschlechterungleichheit. Das zeigt sich besonders auch bei der Zuordnung in Entgeltgruppen.

Im Zuge der Diskussion um die Digitalisierung der Arbeit ergeben sich neue Chancen und Hoffnungen einer Gleichstellung von Frauen und Männern. Es geht um Flexibilisierung der Arbeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf u.a.m. Zugleich werden aber auch Problembereiche (Entgrenzung der Arbeit, Arbeitsintensivierung, Freisetzung von Arbeitskräften insb. von gering Qualifizierten u.a.m.) benannt, die die positiven Effekte einer Digitalisierung untergraben.
Es ergeben sich Gestaltungsräume für ein systematisches Personalentwicklungs- und Gleichstellungsprogramm. Gleichstellung und Mitbestimmung ist (heraus-)gefordert.

Zielgruppe und Auftrag

Zielgruppen waren die hochschulinternen Interessenvertretungen (Gleichstellungsbeauftragte, Personalvertretungen, aber auch Führungskräfte, PersonalentwicklerInnen sowie das Personal selbst). Diese wurden unterstützt bei der Bearbeitung hochschulinterner Themen, Fragestellungen und Auseinandersetzungen im Bereich der Gleichstellung von Frauen und Männern, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bzw. des Gender-Mainstreaming-Programms unter Berücksichtigung von Aspekten der „Digitalisierung in der Arbeitswelt". Dies geschah auf der Grundlage der je hochschulinternen Vorarbeiten (bereits vorhandene Gleichstellungsmaßnahme bzw. Gender-Mainstreamingprogramme) sowie der je hochschulspezifischen Voraussetzungen (z.B. aktueller Stand der Digitalisierung und Gleichstellung) und Interessen mit dem Ziel der Entwicklung hochschulbezogener Vorschläge und Lösungen und Unterstützung der Umsetzung und unter Berücksichtigung der Vorgaben des Ministerium für Kultur und Wissenschaft (z.B. Landeshochschulentwicklungsplan NRW vom 18.11.2016).

Ziele waren

  • die Sensibilisierung, Qualifizierung und Stärkung der o.g. Zielgruppen in Fragen der Gleichstellung u. Wertschätzung von MTV in der Fläche (NRW, Bund) durch Vorträge, Fortbildung und Workshops,
  • die Entwicklung von Mitbestimmungs- und Gestaltungsinstrumenten, die der digitalen Arbeitswelt gerecht werden,
  • die pilothafte Erprobung von Gleichstellungs- u. Mitbestimmungskonzepten für die MTV mit dem Schwerpunkt Digitalisierung an ausgewählten Hochschulen,
  • die Entwicklung von Transferprodukten (Handreichung, Fortbildungskonzept u.a.) für Gleichstellungsbeauftragte, Personalentwickler und - verantwortliche sowie Fachkräfte,
  • die Berücksichtigung der MTV im Hochschulranking Gleichstellung, in Genderberichten, Ziel- u. Leistungsvereinbarungen zwischen den Hochschulen und z.B. dem MKW-NRW,
  • Informationsveranstaltungen und Qualifizierungen (Seminare, Workshops, Coachings) zu den Themen Gleichstellung/Gender Mainstreaming und Digitalisierung,
  • Unterstützung/Beratung durch zwei wissenschaftliche MitarbeiterInnen der beiden Projektpartner.

Der Nutzen für die Hochschulen, ihre Beschäftigten und ihre Interessensvertretungen

  • Unterstützung  des  Personalrats  und  der  Gleichstellungsbeauftragten  für  das  MTV-Personal  bei  der Bearbeitung  hochschulinterner  Themen,  Fragenstellungen  und  Auseinandersetzungen  im  Bereich  der „Digitalisierung in der Arbeitswelt“ und der Gleichstellung von Frauen und Männern.
  • Berücksichtigung hochschulinterner Vorarbeiten (bereits vorhandene Gleichstellungsmaßnahmenbzw. -pläne) und Voraussetzungen (z.B. aktueller Stand der Digitalisierung und Gleichstellung) sowie Interessen mit  dem  Ziel  der  Entwicklung  hochschulbezogener  Vorschläge  und  Lösungen  und  Unterstützung  der Umsetzung.
  • Kostenlose Informationsveranstaltungen und Qualifizierungen (Seminare, Workshops, Coachings) zu den Themen Gleichstellung/Gender Mainstreaming undDigitalisierung.
  • Unterstützung/ Beratung durch Wissenschaftliche MitarbeiterInnen der beiden ProjektpartnerIhr AufwandoFreistellung von Personal für die Tätigkeitals„Projektlotse/in“: Ansprechpartner/in der Hochschule für Koordinierungsaufgaben
  • Freistellung von Personal für die Teilnahme an Veranstaltungen
  • Bereitstellung von Räumlichkeiten für Veranstaltungeno (fast) vollständige Entlastung von bürokratischem Aufwand (AssistenzmitarbeiterInnen im Projekt).
  • Eine direkte finanzielle Beteiligung ist ausdrücklich nicht vorgesehen.

Die Projektbeschreibung als Download:

gleichhochdownload

 


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