KONGRESS: ERINNERN. DENKEN. HANDELN. NAZIS UND RASSISMUS WIRKSAM ENTGEGENTRETEN

Der DGB NRW und das DGB-Bildungswerk NRW e.V. luden am 27. April 2013 zum Kongress "Erinnern. Denken. Handeln. Nazis und Rassismus wirksam entgegentreten" nach Duisburg ein, rund 250 engagierte Menschen folgten der Einladung und diskutierten, was gegen Rechtsterrorismus, Neonazis, aber auch gegen den Alltagsrassismus und Fremdenfeindlichkeit in Nordrhein-Westfalen zu tun ist.
Der nordrhein-westfälische DGB-Vorsitzende Andreas Meyer-Lauber erinnerte in seiner Begrüßung zudem an die Besetzung der Gewerkschaftshäuser durch die Nationalsozialisten vor 80 Jahren, am 2. Mai 1933. Der Tag markiere den Beginn der Zerschlagung der freien Gewerkschaften und der Verfolgung ihrer Funktionäre durch Haft, Folter und Mord. „Am 2. Mai geht es aber nicht nur ums Erinnern. Dieser Gedenktag ist uns Mahnung und Verpflichtung zugleich. Unsere Geschichte verpflichtet uns zum Handeln gegen rechtsextremes Denken und zum Handeln gegen Rassismus und Intoleranz. Wir tragen Verantwortung für die Gestaltung einer demokratischen und freien, sozialen und gerechten Gesellschaft.“
Die Einführung ins Thema übernahm Elmar Brähler (Universität Leipzig) und stellte Ergebnisse aus der repräsentativen Untersuchung zu "Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2012" vor.
Anschließend wurden in mehreren Foren unterschiedliche Aspekte des Themas bearbeitet.
•    Aus der Geschichte lernen: Zerschlagung der Gewerkschaften am 2. Mai 1933, Referent Dr. Götz Aly, Historiker
•    Die radikale Seite des braunen Sumpfs: Was tun gegen militante Neonazis?, Referentin Barbara Manthe, Historikerin
•    Attraktiv, weiblich, harmlos? Frauen und Mütter in der rechten Szene, Referentin Juliane Lang, Dissens e.V. Berlin
•    In der Mitte der Gesellschaft: Strategien gegen Alltagsrassismus, Referent Hans-Peter Killguss, NS-Dokumentationszentrum Köln
•    Radikalisierung durch Rechtsrock: „Blut muss fließen knüppelhageldick“,
Referent Peter Ohlendorf, Film- und Fernsehregisseur
In der abschließenden Podiumsrunde waren die NRW-Jugendministerin Ute Schäfer, der Vorsitzende des DGB NRW, Andreas Meyer-Lauber, der Historiker Dr. Götz Aly, der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Adi Plickert, sowie Sabrina Erdmann vom Antirassistischen Bildungsforum Rheinland auf dem Podium zu Gast.
Der DGB-Vorsitzende Andreas Meyer-Lauber betonte, dass Bildungsarbeit eine wichtige Rolle im Kampf gegen rechte Einstellungen spielt: „Bildung allein macht gegen Intoleranz und Rechtsextremismus aber nicht immun. Wir brauchen eine aktive Zivilgesellschaft, die Neonazis und Rassisten selbstbewusst die Stirn bietet.“

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